Warum sollte man ein Spielsystem, das in seiner Anlage schon als Einstiegsspiel sehr gut funktioniert nicht noch weiter vereinfachen und eine Kernfunktion nicht als selbstständiges Kinderspiel der Spielefamilie zu vermarkten? Im Prinzip eine gute Idee und im Fall der Kinder von Carcassonne wurde das Prinzip der „Räuber“ verwendet, d.h. es werden nur Straßen mit den Kärtchen gebaut. Im Gegensatz zum normalen Carcassonne werden hier die Spielfiguren erst auf die Kärtchen gestellt, wenn eine Straße abgeschlossen ist. Die Kärtchen haben Kinder in den Farben der Spieler auf den Straßen abgebildet. Wenn eine Straße abgeschlossen ist (was nicht sooo häufig vorkommt), darf dann jeder der seine Farbe auf den Teilen der Straße findet, dort eigene extragroße Carcasonne-Pöppel platzieren. Das Spiel endet, wenn einer alle seine 8 Spielfiguren setzen konnte oder wenn alle Kärtchen gespielt sind. Im zweiten Fall gewinnt natürlich der der am meisten Figuren setzen konnte.
Fazit:
Das Spiel hat leider an zwei Stellen Schwachstellen. Die erste hat der Grafiker zu verantworten und das wurde von verschiedenen Testgruppen ähnlich empfunden. Bei einem Spiel bei dem es quasi ausschließlich um das Abschließen von Straßen geht, sollten diese Staßenabschlüsse deutlich und eindeutig sein und nicht Anlass zur Diskussion geben ob die Straße hier wohl noch weitergeht oder eben einen Abschluss hat. Der zweite Punkt ist ein sehr hoher Glücksanteil: Ein Spieler, der nie seine eigene Farbe zieht, hat so gut wie keine Chance auf den Sieg. Dieser zweite Punkt ist für ein Kinderspiel allerdings sicher nicht so gravierend. Die Kinder die an diesem Spiel Spaß haben, sollten aber doch eher 5 Jahre alt sein als 4. Ansonsten erhält man ein solides Spiel, das sicher schnell auf seinen großen Bruder weiterführt und darauf vorbereitet.
Wertung:
Kupferner
SpieleTreffer
Wir danken dem Hans im Glück Verlag für das Überlassen des Exemplars an den SpieleTreff Oberhof.
BJ