"Achtung!!! Lustiges Brettspiel" steht auf der Schachtel und das Tier das durch den Schachteldeckel bricht sieht auch lustig oder doch eher verrückt aus, was ja auch zu einer Psychoklinik für Tiere passen würde. Gelacht wurde allerdings weniger, nicht weil das Spiel schlecht war, aber es ist einfach nicht lustig und schon gar nicht mit 3 Ausrufezeichen. Das Material ist zwar erste Wahl und sogar die Karten haben eine tolle Kartenschachtel (die ich echt gerne öfters sehen würde) aber es wirkt mengenmäßig doch arg verloren in der großen Schachtel. Die Spielfiguren und Schälchen für die Kennzeichnung von eigenen Vorteilen sind handbemalt und sehen wirklich gut aus. Eine Spielrunde besteht aus dem Aufdecken von Karten für alle Spieler und dabei ist es gut, möglichst viele Karten abzuwarten bevor ich mich entschließe meine Spielfigur zu platzieren. Allerdings sollte ich mich dazu entschließen es zu tun bevor eine Kartensorte zum zweiten Mal aufgedeckt wird. Denn dann muss ich diese Runde aussetzen. Abhängig von der Position auf der ich meine Spielfigur (hoffentlich rechtzeitig) platziert habe erhalte ich Therapiepunkte - die Währung in diesem Spiel. Diese Therapiepunkte kann ich dazu verwenden um Verbesserungen auf dem zentralen Spielplan zu kaufen und zu markieren (mit den hübschen Schälchen) oder ich kaufe die letztlich siegpunktbringenden Tiere (ich therapiere sie). Die Verbesserungen bringen mir weitere Therapiepunkte in den nächsten Runden, wenn Karten aufgedeckt werden, die das gleiche Bild wie meine Verbesserung zeigen. Außerdem gibt es noch ein paar Sonderfähigkeiten zu erwerben: zustätzliche Therapiepunkte bei 3 Tieren in der Auslage, bei den Aktionskarten von 2 aussuchen zu dürfen und so weiter. Das Spiel endet, wenn nur noch ein Stapel der zu therapierenden Tiere übrig ist. Die "therapierten" Tiere werden dann in Siegpunkte umgewandelt wobei man einerseits für gleiche Farben Punkte erhält wie auch für einen Satz aus 5 verschiedenen Farben.
Fazit:
Ich habe oben in der Beschreibung schon geschieben, dass die Siegpunkttiere gekauft werden und es fühlt sich eben auch nicht an wie "therapieren". Man kauft zuerst Verbesserungen um danach die höherpreisigen Tiere kaufen zu können. Da wird nichts therapiert und auch die thematischen Therapieansätze in Kartenform wie Tintenklekse, Couch oder Medis, lassen einen nicht wirklich in das Thema eintauchen. An und für sich ist der "Push your luck"-Mechanismus gut, aber die 30 bis 45 Minuten Spieldauer sind meiner Einschätzung nach nicht einmal in Hochgeschwindigkeitsspielrunden zu schaffen und damit bleibt das Spiel leider länger auf dem Tisch als ihm gut tut. Wer ein abgedrehtes, frisches Thema sucht und einen einfachen Wirtschaftsmechanismus kann hier wirklich zugreifen. Lustig war´s aber eigentlich nicht.
Wertung:
Kupferner
SpieleTreffer
Wir danken Goldsieber/Noris für das Überlassen des Exemplars an den SpieleTreff Oberhof.
BJ

