Ein kooperatives Spiel. Manche mögen es, weil sie eben das Gegenteil, nämlich extrem konfrontatives Spiel, nicht mögen. Das Spannungsgefühl muss dabei nicht einmal kleiner sein und auch das Gewinnen bzw. das Verlieren fühlt sich ähnlich „echt“ an. Diese Spiele haben nur einen Haken, einer kann das Kommando übernehmen und andere können sich weitgehend aus dem Spiel ausklinken und gespielt werden. Nur „Space Alert“ hat dieses Problem nicht, da hier die Zeit für den Anführer nicht reicht, die anderen auch noch zu steuern. Bei „Pandemie“ und bei „Schatten über Camelot“ (SüC) wird dieses Problem nur durch die Regel beeinflusst, dass die Karten verdeckt gehalten werden müssen und bei SüC nicht einmal über die Kartenhand direkt gesprochen werden darf. Bei Spielgruppen ohne dieses „Einer-übernimmt-das-Kommando“-Problem ist Pandemie dann auch ein Volltreffer.
Bei Pandemie geht es darum, 4 sich ausbreitende Seuchen auf einer Weltkarte zu bekämpfen. Wenn ich an der Reihe bin, habe ich 4 Aktionspunkte die ich für Bewegung, Bekämpfung, Karten tauschen und Gegenmittel entwickeln verwenden kann. Dann erhalte ich noch neue Karten (für das Reisen und die Gegenmittel, Sonderaktionen und leider auch Epedemien) und muss dann auch noch die Seuchenausbreitung mit einem weiteren Stapel durchführen. Die Spieler versuchen mit ihren Aktionen die Gewinnbedingung zu erfüllen, nämlich Gegenmittel für die 4 Seuchen zu entwickeln und gleichzeitig die vielfachen „Verlier-Bedingungen“ zu vermeiden. Verlieren ist einfach bei Pandemie, zuviele Ausbrüche (mehr als 3 Seuchenwürfel in einer Stadt) beenden das Spiel, der Nachziehstapel geht zu Ende oder auch immer wieder gern genommen, dass es keine unbenutzten Seuchenwürfel einer Farbe mehr gibt. Hat man diese Verlier-Bedingungen vermieden und das Spiel gewonnen, kann man es in einem etwas schwierigeren Modus gleich noch einmal versuchen.
Fazit:
Die Dichte der Ereignissse ist so hoch, dass die Spielgruppe auf jeden Fall zusammengeschweißt wird und ein Gemeinschaftsgefühl entsteht, das seinesgleichen sucht. Spannend, herausfordernd und es gibt auch schon eine Erweiterung für die, denen das Grundspiel zu einfach ist. Wichtig ist die Spielregeln genau zu lesen. Es ist einfach, einzelne Regeln zu übersehen und nur wenn alles richtig gespielt wird, funktioniert die feine Balance zwischen herausforderndem bzw. zu schwerem oder zu leichtem Spiel.
Wertung:
Goldener
SpieleTreffer
Wir danken Pegasus für das Überlassen des Exemplars an den SpieleTreff Oberhof.
BJ

